Manuelle Therapie
Die manuelle Therapie repräsentiert nicht nur ein effektives Instrumentarium zur Behandlung verschiedener Einschränkungen oder Funktionsstörungen, sondern bietet auch diagnostischen Nutzen. Sie basiert auf der Anwendung präziser und professionell erworbener Handgriffe, wie sie beispielsweise bei der Mobilisierung, Dehnung oder Muskelentspannung zum Einsatz kommen. Ziel ist es, den Bewegungsapparat von Funktionsstörungen und Blockaden zu befreien.
Indikationen für den Einsatz der manuellen Therapie sind vielfältig und umfassen unter anderem:
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Kopf- und Nackenschmerzen
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Rückenschmerzen
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Bewegungseinschränkungen
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Schmerzen oder Funktionseinschränkungen der Gelenke
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Arthrose
Bei der manuellen Therapie fungieren die Hände des Therapeuten im Wesentlichen als Instrument. Durch gezielte Handgriffe und Techniken wird angestrebt, die Beweglichkeit wiederherzustellen, schmerzhafte Blockaden zu lösen und die Muskulatur mittels Dehnungs- und Entspannungsübungen wieder in ihren natürlichen Bewegungsspielraum zu integrieren. Dabei können vorangegangene Fehl- und Schonhaltungen korrigiert werden.
Die manuelle Therapie erweist sich zudem als diagnostisches Instrument, indem beispielsweise die Ursachen von Bewegungseinschränkungen identifiziert werden können.
CMD
Der Begriff CMD-Therapie steht für "Craniomandibuläre Dysfunktion", kurz CMD, eine Funktionsstörung des Kausystems, die die Kiefergelenke, Kaumuskulatur sowie das Zusammen- und Aufeinanderbeißen der Zähne betrifft. Typische Symptome, die Patienten häufig bemerken, sind ein knackender Kiefer, Kopf- und Gesichtsschmerzen sowie Beschwerden beim Kauen.
Unbehandelt können gravierende Folgen auftreten, darunter Zähneknirschen, Zahnabrieb, Verhärtungen in der Wange und Kopf- sowie Kauschmerzen, die zu einer verminderten Mundöffnung führen können. Des Weiteren können Nacken- und Schulterverspannungen auftreten, und in extremen Fällen können Schwindel und Tinnitus auftreten.
Die manuelle CMD-Therapie bietet eine Lösung für diese Probleme.
Krankengymnastik
Die klassische Krankengymnastik stellt vermutlich die gängigste Vorstellung von Physiotherapie dar. Sie umfasst aktive und passive Bewegungen des Körpers, die darauf abzielen, die Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit bei Erkrankungen, Verletzungen oder postoperativen Zuständen wiederherzustellen oder zu verbessern. Diese Form der Therapie unterstützt den Körper sowohl präventiv als auch bei akuten Beschwerden.
Zu den konkreten Maßnahmen der Krankengymnastik gehören:
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Dehnübungen
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Kräftigungsübungen
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Mobilisation
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Atemtechniken
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Haltungstraining
Häufig wird die Krankengymnastik als unterstützende Therapiemaßnahme eingesetzt, insbesondere nach Diagnosen aus den Bereichen Orthopädie, Gynäkologie, Neurologie und Chirurgie. Von orthopädischen Beschwerden über gynäkologische Unterstützung während der Schwangerschaft bis hin zur Wiederherstellung der körperlichen Bewegungsfähigkeit nach chirurgischen Eingriffen deckt die Krankengymnastik ein breites Spektrum ab.
Weitere Methoden wie Wärmetherapie oder Elektrotherapie können dabei unterstützend wirken.
manuelle Lymphdrainage
Das Lymphsystem fungiert als eine Art "Sondermüllabfuhr" des Körpers, indem es Abfallstoffe wie Eiweiße, Stoffwechsel-Schlacken, Entzündungsprodukte und Fett im Bauchraum transportiert. Als Netzwerk entlang der Blutgefäße erstreckt sich das Lymphsystem über den gesamten Körper.
Die manuelle Lymphdrainage stellt eine spezialisierte Form der medizinischen Massage dar, die darauf abzielt, den Transport der Lymphflüssigkeit in den Lymphgefäßen mithilfe sanfter Grifftechniken zu fördern.
Die Anwendungsbereiche für die manuelle Lymphdrainage sind vielfältig und umfassen:
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Lymphödeme
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Lipödeme
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Postoperative Brustkrebsbehandlung (Mammakarzinom)
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Schwangerschaft
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Rheumatische Erkrankungen
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Muskelfaserrisse
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Posttraumatische oder postoperative Schwellungen
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Verstauchungen
Neurotherapie (Bobath, Vojita)
Neurologische Erkrankungen, die das Gehirn und Rückenmark betreffen, können zu Störungen der motorischen Funktionalität und Haltung des Körpers führen. Spezialisierte neurophysiologische Behandlungen wie die Krankengymnastik nach Bobath sind darauf ausgerichtet, diese Herausforderungen anzugehen und werden unter anderem in folgenden Fällen eingesetzt:
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Schlaganfälle
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Schädel-Hirn-Traumata
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Lähmungserscheinungen
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Morbus Parkinson
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Multiple Sklerose
Die Krankengymnastik nach Bobath ist ein wichtiges Konzept neben der Physiotherapie und zielt darauf ab, die motorische Funktion und Haltung des Körpers bei neurologischen Erkrankungen zu verbessern.
Akupressur/Triggerpointtherapie
Akupressur ist eine Therapiemethode, die darauf abzielt, Beschwerden der Organ- und Körperfunktionen zu lindern, indem spezifische Akupressurpunkte am gesamten Körper stimuliert werden.
Diese Praxis, die schon vor etwa 2.500 Jahren im alten China entstand, hat bis in die Gegenwart Bestand. Bekannt auch als Triggerpunkttherapie, stellt die Akupressur eine äußerst effektive manualtherapeutische Maßnahme dar.
Die Anwendung von Akupressur erstreckt sich über ein breites Spektrum von Krankheiten und Beschwerden. Interessanterweise kann sie sowohl für psychische als auch physische Probleme eingesetzt werden. Im Allgemeinen wird angenommen, dass Akupressur die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Sie findet Anwendung bei akuten und chronischen Schmerzen, Kreislaufproblemen, Krämpfen, Verdauungsstörungen, Allergien, psychischen Problemen und Schlafstörungen.
Krankengymnastik am Gerät
Die Verordnung von "Krankengymnastik am Gerät (KGG)" bezeichnet eine aktive Trainingstherapie, die unter Anleitung unserer erfahrenen Physiotherapeuten durchgeführt wird. Vor Beginn der Trainingstherapie erfolgt eine gründliche Befundung des Patienten, auf deren Grundlage ein individueller Trainingsplan erstellt wird. Dieser Trainingsplan wird dann gemeinsam mit dem Patienten umgesetzt, wobei speziell konzipierte medizinische Trainingsgeräte zum Einsatz kommen.
Die Anwendung von "Krankengymnastik am Gerät (KGG)" erstreckt sich über eine Vielzahl von Indikationen, darunter:
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Muskuläre Schwäche
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Muskuläre Dysbalancen
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Postoperative Rehabilitation
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Posttraumatische Rehabilitation
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Schmerztherapie
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Behandlung von Gleichgewichtsproblemen
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Koordinationstraining
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Behandlung von Instabilitäten
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Korrektur von Fehlstellungen der Wirbelsäule und Fehlhaltungen
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Therapie von Arthrose
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Behandlung neurologischer Erkrankungen
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Osteoporosetherapie
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Rehabilitation von motorischen Paresen
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Behandlung von Erkrankungen oder Verletzungen des Bewegungsapparates (z. B. Bandscheibenvorfälle)
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Stärkung des Beckenbodens
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Therapie von Inkontinenzproblemen
Faszientherapie
Faszien sind das Bindegewebe im Körper, das Muskeln, Knochen, Bandscheiben und Organe umhüllt und somit eine strukturelle Einheit bildet, die Stabilität und Schutz bietet. Als eigenständiges Organ erfüllen Faszien eine Vielzahl von Funktionen. Neben ihrer klassischen Rolle als Verbindungselement zwischen verschiedenen Geweben beeinflussen sie auch die Kraftübertragung zwischen den Muskeln.
Eine gesunde Koordination der Muskeln hängt maßgeblich von intakten Faszien ab. Wenn Faszien geschwächt, beeinträchtigt oder vernachlässigt werden, kann dies zu einer gestörten Muskelkoordination führen. Idealerweise sind Faszien parallel zueinander angeordnet, jedoch können sie durch Überlastung, Fehlbelastung oder mangelnde Bewegung verkleben, verdrehen oder verfilzen.
Eine solche Beeinträchtigung der Faszien kann zu verschiedenen Beschwerden führen, darunter Gelenk- oder Rückenschmerzen, ein gestörtes Balancegefühl, Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Extremitäten sowie Bewegungseinschränkungen. Im schlimmsten Fall kann es zu Versteifungen des Körpers kommen.
Die Faszientherapie ist eine effektive Methode zur Behandlung akuter und chronischer Beschwerden im Zusammenhang mit Faszienproblemen.
Migränetherapie
Studien belegen, dass Physiotherapie die Häufigkeit, Dauer und Intensität von Migräneattacken signifikant reduzieren kann. Eine effektive physiotherapeutische Behandlung sollte über einen längeren Zeitraum erfolgen, vorzugsweise während beschwerdefreier Phasen und nicht während eines akuten Anfalls.
Die Behandlung umfasst multimodale Therapieansätze, die verschiedene physiotherapeutische Maßnahmen, Bewegungstherapie, Ernährungsberatung, Verhaltenstherapie, Entspannungstechniken und Biofeedback-Therapie einschließen. Zusätzlich können alternative Heilverfahren wie die Anwendung von Kräutern oder ätherischen Ölen zur Linderung beitragen.
Nackenverspannungen oder andere Beschwerden der Halswirbelsäule können zu Spannungskopfschmerzen führen, die zusätzlich zu Migräneanfällen auftreten können und als Risikofaktor für die Entstehung von Migräne gelten. Kiefergelenksprobleme, wie nächtliches Zähneknirschen, oder ein Schleudertrauma stehen in enger Verbindung damit und können ebenfalls Migräne auslösen.
Klassische Massagetherapie
Auch bei der klassischen Massage kommen spezielle Techniken zum Einsatz, die dazu beitragen, die Durchblutung zu verbessern, Verspannungen zu lösen und den Stoffwechsel anzuregen. Die positiven Auswirkungen der klassischen Massage sind wissenschaftlich erforscht und medizinisch anerkannt. Durch die Steigerung der Durchblutung und des Zellstoffwechsels profitiert der gesamte Körper von der Massage, da Verklebungen oder Vernarbungen gelöst und die natürliche Entgiftung des Körpers angeregt werden.
Darüber hinaus führt eine klassische Massage zu einem Abfall des Blutdrucks und der Pulsfrequenz, und durch die Linderung von Verspannungsschmerzen stellt sich schließlich auch eine spürbare psychische Entspannung ein.